Petanque in Röthenbach
Ich hatte in der Einleitung schon erwähnt, dass ich eigentlich das Petanque- oder Boule-Spiel in Röthenbach vor zirka 20 Jahren eingeführt habe.
Meine Freunde begeistern!
Ich habe das Spiel auf einer meiner Reisen durch die Provence in Südfrankreich kennen und lieben gelernt. Es hat mir sofort gefallen und ich fand es toll, wie fast in jedem kleinen Park oder auf jedem Dorfplatz ein Terrain für die Petanque Spieler markiert ist, und sich dort die (überwiegend) Herren aus der Umgebung am frühen Nachmittag treffen und Partien spielen. Dabei unterhalten sie sich über die Vorkommnisse in der Politik, im sozialen Bereich und sind auch informiert, was kulturell in der Gegend passiert. Ich finde dieses Konzept super. Klar, es sind fast nur männliche Spieler, denn die Frauen kümmern sich um Heim und Garten und halten Ihre Kaffeekränzchen mit Freundinnen. Mir ist damals aufgefallen, dass es sich meist um die ältere Generation handelte, denn diese haben ja die Zeit, jeden Tag zu spielen. Es ist ein Zeitvertreib, der an der frischen Luft stattfindet, keine größere körperliche Anstrengung abverlangt und sich über Stunden hinziehen kann, wenn man das so möchte. Außerdem ist es ein kostenloses Vergnügen (abgesehen von den Boules, die man sich am Anfang zulegt)!
Also habe ich, sobald ich wieder daheim war, meinen Freunden von der Entdeckung erzählt – ich hatte vorsichtshalber ein paar Sätze Boule gekauft – und so habe ich langsam aber sicher unsere Gruppe von 6 Mitgliedern zusammenstellen können und die hat sich bis heute gehalten.
Das Terrain bereiten
Im vorigen Artikel bin ich ja näher auf die Regeln vom Petanque eingegangen und daher wissen Sie auch, dass man dazu ein Terrain braucht. Das war hier natürlich am Anfang ein kleines Problem, aber da wir viele Grünflächen im Ort haben und auch einen Platz in der Stadtmitte, haben wir es geschafft, vorübergehend unsere jeweiligen Terrains zu markieren. Mittlerweile gibt es auch die Kreise zu kaufen, aus denen man die Boule wirft, früher musste dieser auch noch immer markiert werden. Das gute ist, dass der Weg auf dem Luitpoldplatz eben und ganz nivelliert ist, und sich also perfekt zum Spielen eignet.
Meine Freunde sind nun alle so besessen wie ich und wir haben uns in den letzten 15 Jahren so langsam alle unser eigenes Terrain im Garten geschaffen. Ich habe zum Beispiel ein Terrain, das mit Holz abgegrenzt ist und wir spielen auf einem festen Sandboden (ähnlich der Tennisplätze). Das ist einfach ideal.
Mein Freund Harry hat ein Terrain aus englischem Rasen und Ernst einen dunklen, festen Erdboden. So haben wir also auch in der Hinsicht Abwechslung beim Spielen.
Wochenenden in Röthenbach
An den Wochenenden wird unsere Routine etwas unterbrochen, denn da kommen öfters einmal die Kinder mit Enkeln zu Besuch und nicht nur bei uns, sondern auch bei den Kumpels. Dann veranstalten wir Essen in einem der Gärten, damit wir trotzdem spielen können. Das ist sehr witzig und die Frauen machen da auch gerne mit. Jede Familie steuert irgendeinen Gang zu und die Kinder und Enkel werden einfach mitgebracht und fangen nach dem Essen dann auch mit dem Spielen an. Also trainieren wir die nachkommenden Generationen im Petanque und diese werden sich in ihrem Alter dann vielleicht auch manchmal treffen. Sogar die Kleinsten versuchen die schweren Boules zu lancieren. Den Müttern ist das oft gar nicht recht und schnappen sich schnell die Enkel, um sie in Sicherheit zu bringen.
Diese großen Treffen kann man natürlich nicht jedes Wochenende organisieren und so gibt es Sonntage, die wir ganz anders verbringen und an denen wir dann auch mal eine Spielpause einlegen. Auch wenn jemand auf Reisen ist, vermissen wir den schon sehr bei unseren täglichen Treffen, das gute ist, dass wir 6 sind und so auch zu fünft oder viert spielen können, falls jemand aus irgendwelchen Gründen nicht kann.
Langweilig wird es uns Röthenbacher-Pétanque-Rentnern auf keinen Fall!