Was es in Nürnberg, außer dem Zoo, noch zu sehen gibt

Ich hatte Ihnen bereits davon berichtet, wie gerne meine Frau Maria in den Nürnberger Zoo geht. Aber Nürnberg hat noch viel mehr zu bieten, denn diese 950 Jahre alte bayerische Stadt verbindet romantischen Charme mit einer turbulenten Vergangenheit. Also möchte ich heute einmal nicht über Petanque schreiben, sondern darüber, was ich am liebsten in Nürnberg unternehme.

Erkunden Sie das Albrecht-Dürer-Haus, essen Sie im ältesten Bratwurstrestaurant der Welt (Zum Gulden Stern) und besichtigen Sie das ehemalige Reichsparteitagsgelände… Nürnberg ist bekannt für seine Lebkuchen, Bratwürste und handgefertigtes Spielzeug und hat für jeden etwas zu bieten. Tauchen Sie mit mir ein, in die farbenfrohe und oft turbulente Geschichte der mittelalterlichen Stadt, bevor Sie durch die malerischen Straßen der Altstadt schlendern und sich in die beeindruckenden Kirchen und die Burg wagen. Ich empfehle Ihnen, die folgenden Dinge ganz oben auf Ihre Liste zu setzen, während Sie in Nürnberg sind.

Erfahren Sie mehr über Nürnbergs Geschichte im Weinstadel

Der Weinstadel, ein typisches mittelalterliches Weinlager, wurde ursprünglich gebaut, um Leprakranke zu beherbergen, die zu Ostern für drei Tage in die Stadt gelassen wurden, um Nahrung, Kleidung und medizinische Versorgung zu erhalten. Seitdem diente er als Weinlager, Arbeitshaus, Spinnerei und seit kurzem auch als Studentenwohnheim. Heute können Sie Fotos von dem schönen Fachwerkgebäude machen, das direkt neben dem überdachten Steg liegt, der als Henkersbrücke bekannt ist und zum Schutz des Henkers vor Ansteckung gebaut wurde. Ich besuche gerne diese Stätte, denn sie hat die typische Nürnberger Architektur der Vergangenheit.

Bratwurst essen im Zum Gulden Stern

Als ältestes Bratwurstrestaurant der Welt ist die Bratwursttradition hier unschlagbar. Zum Gulden Stern bietet unglaubliche Gerichte, die direkt aus dem Mittelalter stammen, handgemacht und nur nach traditionellen Rezepten hergestellt werden. Ohne das Fleisch vorher zu kochen, werden die frischen Würste hier gegrillt, nachdem sie mariniert, geräuchert und in einer speziellen Metzgerei zubereitet wurden. Dazu gibt es Fasskraut, ein mildes, servierfertiges Sauerkraut, hausgemachten Kartoffelsalat und frisch geriebenen Meerrettich oder Sahnemeerrettich.

Erkunden Sie die mittelalterlichen Kerker

Für einen makabren Ausflug gehe ich gerne in das Labyrinth von Gängen, das im 14. Jahrhundert das Gefängnis für die zum Tode verurteilten Kriminellen der Stadt bildete. Das mittelalterliche Gefängnis bestand aus 12 winzigen, 2 m langen Zellen und einer Folterkammer. Wenn sich Ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnt haben, können Sie immer noch die Folterinstrumente an den Wänden sehen, mit denen die Gefangenen einst gestreckt und gewürgt wurden, während sie auf ihre Todesstrafe warteten. Ich muss da immer hingehen, wenn Maria einkauft oder im Zoo ist, denn sie hat diesen Ort gar nicht gerne und möchte auch nicht, dass ich ihn besuche. Ich setze mich heimlich ab.

Sehen Sie sich das ehemalige Versammlungsgelände der Nazi-Partei an

Dieses monströse Bauwerk ist ein Überbleibsel des Größenwahns des nationalsozialistischen Regimes. Hier hielt Adolf Hitler zwischen 1933 und 1938 eine Reihe von berüchtigten Parteitagen ab. Die unvollendete Kongresshalle ist eine lebendige Erinnerung an diese Zeit. Sie ist 11 Quadratkilometer groß und für 50 000 Zuschauer ausgelegt. Sie beherbergte sogar Baracken, in denen Sympathisanten während der wochenlangen Kundgebungen übernachten konnten. Heute ist das Gelände weithin zugänglich und stellt eines der wenigen architektonischen Massenobjekte dar, die nach dem Zweiten Weltkrieg noch intakt sind. Man sollte es wenigstens einmal im Leben gesehen haben.

Ein Blick ins Innere des Albrecht-Dürer-Hauses

Ein kürzlich restauriertes Gebäude, das Haus des Renaissance-Künstlers Albrecht Dürer, ist heute ein Museum, das dem Leben und Werk des Künstlers gewidmet ist. Seine Werke sind derzeit in allen Teilen der Welt zu sehen, sogar auf Schokoladentafeln und Geldscheinen. Dürer gilt weithin als derjenige, der mit seinem Perfektionswahn und der Einführung der Technik in das Medium des Kupferstichs die Kunstgeschichte verändert hat. Das Fachwerkhaus beherbergt Skizzen und Stiche des Mannes selbst – es ist auf jeden Fall einen Besuch wert.

Abendessen im Heilig-Geist-Spital buchen

Das Heilig-Geist-Spital wurde zwischen 1332 und 1339 von dem wohlhabenden Patrizier Konrad Gross gegründet. Es diente der Versorgung von bedürftigen und alten Menschen. Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Spital fast in Schutt und Asche gelegt, so dass Sie es heute in einem Wiederaufbau aus den 1950er-Jahren sehen können. Heute ist es ein traditionelles Restaurant, in dem Würstchen, Kartoffelknödel und Apfelküchlein serviert werden, die man mit einem Krug Bier herunterspülen kann. Das Abendessen ist hier eine Tradition, die Maria und ich seit vielen Jahren pflegen!